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Will man sich einen Bogen zulegen, will das gut überlegt sein.
Immer wieder merken wir, dass Schützen das falsche Bogenmaterial
gekauft haben. Sie sind dann todunglücklich, wenn
man ihnen die Schwachstellen aufzeigt.
Zum einen passieren solche Dinge wenn man sich als Neuling
einen Bogen und Pfeile als Schnäppchen aus dem Internet
bestellt. Viele der vermeintlichen Experten haben keine
Ahnung und verkaufen z.B. Pfeile die überhaupt nicht zum
Bogen passen.

 

 

 

 

Wir möchten hier ein paar Tipps geben, wie man mit Sicherheit zu dem Bogen kommt, den man im Moment braucht.

 

Schritt 1: Verwendungszweck überlegen


   • Schießen nur zum Spaß
   • Schießen am Wochenende mit der Familie
   • Aus therapeutischen Gründen
   • Zum Stressabbau nach der Arbeit
   • Turniere schießen (3 D oder Fita)
   • Für die Bogenjagd (in Deutschland nicht erlaubt)
   • etc.

 

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Schritt 2: Welcher Bogentyp?


   • Primitiv-Bogen
   • Langbogen
   • Traditional-Recurve
   • Hightech-Recurve
   • Oder vielleicht doch ein Compound?

 

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Schritt 3: Rechts- oder Linkshand?


   • Stellen Sie fest, ob Sie Rechts- oder Linksschütze sind
   • Haben Sie eine Kreuzdominanz, könnte man evtl. als Rechtshänder einen Linkshandbogen erwägen.
     Wenn Sie aber links nicht schießen können, schießen Sie einfach rechts.

 

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Feststellen des dominanten Auges: Bei rechtdominantem Auge:
Man bildet mit den Händen ein Dreieck und strecken die Arme aus.
Bild 1: Beide Augen sind offen. Man zentriert einen Punkt in ca. 5 m Entfernung.
Bild 2: Das rechte Auge ist offen. Der Punkt sollte in der Mitte bleiben.
Bild 3: Das linke Auge ist offen. Der Punkt sollte außerhalb des Dreiecks sein.
Bei linksdominantem Auge verhält sich das Ganze genau umgekehrt.

 

Schritt 4: Zuggewicht feststellen


   • Das Zuggewicht sollte nicht zu hoch sein
   • Versuchen Sie einige Bögen von Freunden, Bekannten oder auch
      von einem seriösen Händler mit den untenstehenden Pounds.

 

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   • Sie können aber auch einfach beim nächsten Training auf dem
      Bogenplatz einen Trainer ansprechen und sich beraten lassen.

 

Bild6

 

  

  • Messen Sie, oder lassen Sie mit einem
      Messpfeil Ihre Auszuglänge in Zoll
      messen.

 

 

 

 

 

   • Der Pfeil wird auf das Brustbein gesetzt
      und die Arme werden ausgestreckt.

 

 

 

 

 

   • Der Abstand zwischen Pfeil und Mundwinkel
      ergibt den Auszug.

 

 

 

 

 

Schritt 6: Bogenlänge festlegen


   • Die Bogenlänge ist nicht unbedingt von der Körpergröße abhängig.
   • Wichtiger ist der persönliche Auszug.
   • Verwenden Sie dazu folgende Tabelle.

 

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Schritt 7: Bogenkauf


   • Sind Sie kompletter Neuling, leihen Sie sich am besten einen Bogen
      von einem Freund, Bekannten oder einem Händler aus.
   • Oder schießen Sie eine Zeitlang mit unseren vereinseigenen
      Bögen bis Sie wissen mit welchem Bogen und welchem Zuggewicht
      Sie schießen möchten.
   • Wenn Sie einen kaufen, nehmen Sie einen günstigen. Das reicht fürs erste.
   • Lassen Sie sich von einem echten Fachmann (nicht jeder, der einen
      Bogen halten kann, ist auch gleich ein Fachmann) beraten.
   • Gehen Sie mit ihm noch einmal oben beschriebene Schritte durch.

 

Schritt 8: Richtig schießen


   • Lernen Sie das Bogenschießen gleich von Anfang an richtig.
   • Besuchen Sie wenn Sie können ein hochwertiges Bogenseminar
   • Hören Sie auf die Tipps Ihrer Trainer


Schritt 9: Neuer Bogen


  
• Nach einiger Zeit (wenn Sie viel schießen, schon nach rund
      5 bis 6 Monaten) kaufen Sie sich einen neuen Bogen.
   • Der neue Bogen sollte jetzt Ihren körperlichen Voraussetzungen entsprechen.
   • Nach weiteren 5 bis 6 Monaten (wenn Sie regelmäßig schießen)
      haben Sie dann noch mehr Kraft und es zahlt sich aus, den ersten
      teureren Bogen zu kaufen.
      Auch hier gilt: „Teuer ist nicht immer gleich gut!“

 

Die vorrangegangenen Ausführungen könnten noch beliebig erweitert werden.
Für Leute die Interesse am Thema „Traditionelles Bogenschießen“ haben, hier
ein Buchtipp der als Grundlage zu diesen Ausführungen diente.

VORDEREGGER, Dietmar, Grundlagen und Praxis des Traditionellen Bogenschießens
Koppl bei Salzburg 2010. ISBN: 978-3-9502682-2-5

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Auf den nachfolgenden Seiten wollen wir

euch die grundlegende Theorie des

Bogenschießens näher bringen.

Der Inhalt ist in zwei Themen aufgeteilt:    

- Grundlegendes über das Bogenschießen

- Die Richtige Bogenwahl

 Grundlegendes:                - > Weiter lesen

 Die richtige Bogenwahl:    - > Weiter lesen

Grundlegendes über das

Bogenschießen

 

Bogensport 1Bogensport 2

 

Die verschiedenen Bogenarten 

Bögen zum traditionellen Bogenschießen

Traditionelles Bogenschießen ist nicht eine Sache der Materialien, die

verwendet werden. Es ist vielmehr eine Sache der Form des Bogens und

der Art, wie man ihn schießt.

 

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Sportbögen

 

Bild2

 

 

Traditionelles Bogenschießen kann als reines Freizeitvergnügen verstanden werden,

Es kann aber auch sehr aufwendig und ernsthaft betrieben werden.

Wer sich dazu entschlossen hat, gut schießen zu lernen, wird viel Zeit und Arbeit

investieren müssen, um ein bestimmtes Niveau erreichen zu können. Es kann oft ein

mühsamer und frustrierender Weg sein, kann aber auch sehr viel Spaß bereiten.

 

Die Frage, die man sich zuerst stellen muss, ist, welchen Bogen man schießen will. Ein

technischer Recurve erleichtert die Sache am Anfang sicher. Wer sich für einen Lang-

bogen entschieden hat, wird es schon schwerer haben, und wer gleich mit einem

Selfbow startet, wird unter Umständen noch weniger Erfolgserlebnisse haben.

Alle genannten Bögen sind nicht miteinander vergleichbar. Wenn also der Vereins-kollege mit einem Hightech-Recurve besser schießt als Sie

mit Ihrem selbstgeschnitzten Selfbow, ist das ganz normal. Man muss sich mit der jeweiligen Bogenklasse vergleichen und dann wirkt die

Sache schon wieder freundlicher.

 

 

Grundsätzlich kann man bei uns, außer dem Compoundbogen, alles ausprobieren!

 

 

Traditionelle Bögen

Selfbow, Primitivbogen oder Historical Bow

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Es gibt mehrere Namen für diese Bogenklasse. Auch kann es unterschiedliche Definitionen geben. Eines dürfte diese

Gruppe von Bögen aber gemeinsam haben:

Es dürfen keine Kunststoff- oder Glaseinlagen bzw. -auflagen verwendet werden.

Diese Bögen können ausschließlich aus Holz oder anderen Naturmaterialien wie z.B. Horn bestehen.

Zur Verstärkung kann der Bogen auf der vom Schützen abgewandten Seite (Backing) mit Tiersehnen oder Leder belegt sein.

Je nach Bauart gibt es ein Schussfenster, das mehr oder weniger eingeschnitten ist. Einige Modelle

werden auch ganz ohne Pfeilauflage, nur über den Handrücken geschossen.

 

Der Langbogen

 

Der Langbogen sieht zwar aus wie ein Relikt einer vergangenen Zeit, hat aber mit dem Langbogen von Robin Hood

reichlich wenig zu tun. Heute ist der Langbogen ein Hightech-Gerät. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es für das

moderne Bogenschießen nur der Englischen Langbogen als Sportbogen, deren Leistung sehr

beschränkt war.

Mit der Entwicklung moderner Werkstoffe wie Glasfieber und deren entsprechenden Klebstoffen, wurde die Bauweise der Bögen stark verändert. Die Leistung der Bögen stieg stark an.

 

Heute ist ein maßgefertigter Langbogen einer der teuersten Bögen

 

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Teile des Langbogens

 

Der Langbogen besteht aus dem Griff und zwei Wurfarmen. Diese können sowohl gerade als auch mit Backset oder einem

gewissen Deflex und einem Reflex ausgestattet sein.

 

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Langbogen-Designs

 

Neben den unterschiedlichsten Sonderformen gibt es im Wesentlichen zwei Grundformen von

Langbögen. Zum einen der Back-Set-Bogen und die zweite Form ist der

Reflex-Deflex-Bogen.

 

 

Griffstück

 

Ein zum Schützen passendes Griffstück ist für den Erfolg nicht unwesentlich. Es gibt vier verschiedene

Formen:

Der Standardgriff findet man fast nur noch bei Bögen die Wert auf

Ursprünglichkeit legen.

 

Der Dished Grip ist eine Abwandlung des Standardgriffes.

 

Der Pistolengriff ist heutzutage der am häufigsten verwendete.

 

Eine eher Besonderheit ist das Reverse Griffstück.

 

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Der Recurvebogen

 

 

Benannt ist der Bogen nach seiner Form. Da der Bogen am Ende der Wurfarme sozusagen eine Kurve in die

Gegenrichtung macht, wird er Recurvebogen oder einfach nur Recurve genannt.

 

Es gibt vier Varianten von Recurves:

 

  Einteilige Jagdrecurve

 

  Take-Down-Jagdrecurve (dreiteilig)

 

  Hightech-Jagdrecurve (dreiteilig)

 

  Hightech-Recurve (dreiteilig)

 

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Von großer Bedeutung ist die Gesamtlänge des Bogens. Je länger der Bogen, desto ruhiger lässt er sich schießen

und desto fehlerverzeihender ist er. Der Bogen sollte zur Auszuglänge des Schützen passen.

 

 

Leistungsmerkmale eines Take-Down-Recurves

 

 

- Schweres Mittelteil, dadurch ruhiger im Abschuss.

- Langes Mittelteil, dadurch schwer und ruhig im Abschuss.

 

- Centercut, damit besser auf das Ziel ausgerichtet.

 

- Pfeilauflage kann angebracht werden.

 

- Wechsel der Wurfarme ist möglich.

 

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Leistungsmerkmale für Hightech-Jagdrecurves

 

 

Zusätzlich zu den Merkmalen eines Take-Down-Recurves haben solche Bögen noch folgende

 

Leistungsmerkmale:

 

 - Es gibt durch die Bauweise kein Limit beim Pfeilgewicht, dadurch ist eine höhere Pfeilgeschwindigkeit

    möglich.

 

 - Noch schwereres Mittelteil, dadurch ist der Bogen ruhiger im Abschuss.

 

 - Größerer Centercut durch Metallbauweise des Mittelstückes, dadurch ist der

 

   Pfeil genau auf das Ziel ausgerichtet.

 

 - Anbringen eines Buttons zur genauen Einstellung der Pfeilsteifigkeit und -ausrichtung möglich.

 

 - Stabilisator kann angebracht werden.

 

 - Zuggewicht kann durch individuelle Wurfarmwahl verändert werden.

 

 

Leistungsmerkmale für Hightech-Recurves

 

Die Bögen sind noch länger und damit noch fehlerverzeihender. Der Sehnenwinkel wird größer, der Bogen ist damit leichter schießbar.

Das deflexe Mittelteil erlaubt eine noch höhere Standhöhe. Der Bogen ist dadurch weniger anfällig für Verdrehungen.

Der Bogen kann durch verstellbare Wurfarmtaschen noch feiner getunt werden.

 

 

 

Die vorrangegangenen Ausführungen könnten noch beliebig erweitert werden.

Für Leute die Interesse am Thema „Traditionelles Bogenschießen“ haben, hier

ein Buchtip der als Grundlage zu diesen Ausführungen diente.

 

VORDEREGGER, Dietmar, Grundlagen und Praxis des Traditionellen Bogenschießens

Koppl bei Salzburg 2010.     ISBN: 978-3-9502682-2-5